Kevin Lancashire / Quelle: news.ch / Dienstag, 14. September 2010 / 12:43 h
Mobiler Informationszugriff: Jederzeit und überall
Etablierte Verlagshäuser reagieren (zu spät) mit massgeschneiderter Information für den mobilen Leser. Rupert Murdoch lanciert etwa mit «news.me» demnächst einen sozialen Nachrichtendienst für das iPad.
Ähnlich wie das schicke Onlinemagazin «Flipboard», zaubert ein Algorithmus News aus sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook in Echtzeit auf Apples Tablet. Dazu ist die New York Times eine Partnerschaft mit BetaWorks eingegangen. Das Start-Up-Unternehmen steht hinter dem URL-Kürzungsdienst «Bit.ly» und dem Kurznachrichten-Profi «TweetDeck».
Ruckelfreie Video-Telefonie
Die Interaktion mit Verwandten und Freunden, ist zentraler Erfolgsfaktor von Mark Zuckerbergs Facebook-Imperium. Das Austauschen von Bildern oder Teilen von Evergreen-Videos ab Youtube erfreut sich grosser Beliebtheit.
Das iPhone 4 und der neue iPod Touch ermöglichen die Königsdisziplin der digitalen Kommunikation: Mobile Video-Telefonie. Apple startet mit «Facetime» eine grossangelegte Offensive, kostenloses Telefonieren über W-Lan-Netzwerke voranzutreiben.
Und: Mit dem neuen iPod Touch ist man nicht mehr an ein Abo eines Mobilfunknetzbetreiber gebunden. Starbucks wird demnächst als «Facetime»-Telefonkabine her halten.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Video-Telefonie-Dienst Skype, mit weltweit 700 Millionen angemeldeten Anwendern, mehr Mitglieder als das soziale Netzwerk Facebook zählt. Allerdings wird Skype viel seltener genutzt. Skype war zwar billiger, aber eben nicht besser, als das Telefonieren via Handy. Apple hat es verstanden, mit dem Einbau einer zweiten Kamera einen echten Mehrwert für das Telefonieren zu schaffen: So lässt sich dem Cousin aus New York das neue Haus zeigen.
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Findige Geschäftsleute haben die kommerzielle Verwertbarkeit von mobiler Video-Telefonie bereits erkannt: Immobilienhändler und Besitzer von Sex-Etablissements rekrutieren in den USA bereits iPhone-versierte Mitarbeiter.
Die intuitive Bedienung von «Facetime» ist «Dead Simple» - ein Klick genügt. Die Bildqualität überzeugt.
Derweil hält sich das Gerücht über den iPad-Nachfolger der zweiten Generation, mit eingebauter Kamera hartnäckig. Mit einer Flut von sexy Anwendungen für das iPad, wird «Facetime» neue Anwender begeistern. Matchentscheidend wird die flächendeckende Konnektivität - der Zugang zum Internet via W-Lan sein.
Einkaufen übers Internet: «Social Shopping» oder «shopping 3.0»
Virtuelle Einkaufsmeilen wie «Rue La La», «Groupon» oder «One Kings Lane» schaffen für Käufer und Verkäufer einen Mehrwert. Ein Objekt der Begierde wird etwa zu einem stark reduzierten Preis angeboten, sobald sich genügend Shop-Besucher zum Kauf entschieden haben. Empfehlungen mit «Like It» sind für den Ladenbesitzer ein mächtiges Instrument, sich auch in einer Nische behaupten zu können. So verzeichnet der US-E-Shop «etsy.com» 1.2 Millionen Twitter-Abonnenten. Der Laden versteht sich als Community-Plattform von Produzenten von handgefertigten Waren.
Eine Studie von Forrester Research besagt, dass als Motivation für den Online-Einkauf primär der Faktor Zeit spielt. Günstigere Preise und die Verfügbarkeit von Produkten sind weitere Argumente.
Das Internet eignet sich formidabel für den Verkauf digitaler Güter wie Musik und Software; Äpfel und Hemden kaufe ich bis auf weiteres in der realen Welt ein.