MySpace stellte am Mittwoch eine umgebaute Website vor, die vor allem auf Musik und Video ausgerichtet ist. Das ist ein klares Eingeständnis, dass der inzwischen viel grössere Rivale Facebook den direkten Wettlauf der Sozialen Netzwerke um die Zahl der Mitglieder gewonnen hat.
«Die Nutzer kommen zu MySpace immer häufiger wegen der Medieninhalte - Musik, Filme, Spiele», sagte MySpace-Chef Mike Jones der Nachrichtenagentur dpa. Dagegen steuerten sie das Netzwerk weniger an, um mit Freunden zu kommunizieren. Darauf gehe MySpace jetzt ein. «MySpace will eine führende soziale Unterhaltungsplattform im Netz sein», gab Jones die Richtung vor.
KoeExistenz statt Rivalität
Damit setzt MySpace in der Konkurrenz mit Facebook auf friedliche Koexistenz statt Rivalität. «Das neue Myspace ist eine Ergänzung zu anderen Plattformen.
MySpace setzt voll auf Unterhaltung. /


Es ist keine Alternative zu Facebook oder Twitter», sagte Jones überraschend deutlich.
Aber auch auf dem Unterhaltungs-Spielfeld hat MySpace starke Rivalen. So startete Apple auf Basis seines Online-Shops iTunes das Musik-Netzwerk Ping. Das Apple-Netz kam zwar nur eher zögerlich in Gang, dahinter steht aber ein Potenzial von Millionen zahlungsbereiten iTunes-Nutzern.
MySpace wurde im Jahr 2003 lanciert und war lange das grösste Online-Netzwerk der Welt, bevor es von Facebook überrundet wurde. Facebook beziffert seine Mitgliederzahl auf 500 Millionen, MySpace zählt mehr als 100 Millionen Nutzer pro Monat. 2005 kaufte Rupert Murdochs News Corporation MySpace für 580 Mio. Dollar.