Die Proben stammten von einem Partnerunternehmen des im Fokus der Ermittlungen stehenden Betriebs Harles und Jentzsch. In der Probe sei eine spezielle Verteilung von Dioxin- und Furanverbindungen gefunden worden, die einen solchen Schluss zuliessen. Foodwatch zufolge liegt der Organisation das Probenergebnis vor.
Der in der Untersuchung dokumentierte «chemische Fingerabdruck» weise auf Rückstände einer Pentachlorphenolverbindung hin, wie sie als Pilzgift zum Schutz von Nutzpflanzen eingesetzt werde. Andere zuletzt diskutierte Ursachen für die Verseuchung der Futterfette - etwa das Entstehen von Dioxin bei der Erhitzung von Speisefetten - schieden damit aus.
Mittel seit Jahren verboten
In Deutschland darf Pentachlorphenol seit 1986 nicht mehr produziert und seit 1989 nicht mehr gehandelt und angewendet werden.
Pentachlorphenol wird in Südamerika und Asien als Pilzgift im Sojaanbau verwendet. /


Nach Angaben von Foodwatch wird es aber in Südamerika und Asien zum Beispiel als Pilzgift im Sojaanbau verwendet.
Die analysierte Futterfett-Probe sei mit 123 Nanogramm Dioxin pro Kilogramm belastet gewesen. Der gesetzliche Höchstwert von 0,75 Nanogramm pro Kilo wäre damit um das 164-fache überschritten worden. Bisher überschritt die am stärksten kontaminierte Probe den Grenzwert um knapp das 78-fache.
Krisentreffen in Berlin
Das deutsche Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Berlin wollte sich zunächst nicht zu den Angaben äussern. Ministerin Ilse Aigner empfängt am Montag unter anderem Vertreter der Futtermittelindustrie.
Aufgrund der Verseuchung von Futterfetten der Firma Harles und Jentzsch waren in Deutschland zunächst 4700 landwirtschaftliche Betriebe gesperrt worden. Mittlerweile wurden rund 3000 Höfe wieder freigegeben.
Das dioxionhaltige Futterfett des Unternehmens war als Vorprodukt an Tierfutterhersteller verkauft und dort in deren Waren gemischt worden, bevor es in Hühner- Legebatterien und Mastbetrieben verfüttert wurde. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Firma.