Als Vorzeigebeispiel nennen die Forscher die Apple-Produkte. Wer ein solches besitzt, ist tendenziell öfter mit anderen Apple-Usern verknüpft, berichtet das Journal «Technology Review». Das zeigte sich durch eine Auswertung anonymisierter Daten von Telenor-Kunden zur Kommunikation und Gerätenutzung. Nach dem Start des iPhones bildete sich rasch ein untereinander hochverknüpfter Kern von Nutzern, der mit der Zeit immer grösser wurde. Beim iPad war das Wachstum derselben Struktur sogar noch viel schneller.
Soziale Verknüpfungen sagen sogar voraus, ob man ein Apple-Anhänger ist oder nicht.
Einkaufen im Apple-Store: Was Freunde sich zulegen, hält man selbst für eine lohnenswerte Investition. /


Denn die iPhone-Nutzer der untersuchten Daten waren doppelt so häufig mit anderen iPhone-Besitzern verknüpft wie der zufällige Wert annehmen liesse. Dabei spielte es keine Rolle, ob diese Kommunikation über Telefon, über SMS oder über E-Mail verlief. Als eine Schlussfolgerung behauptet Sundsoy, dass Social Networks hohe Vorhersagekraft über den viralen Erfolg von Produkteinführungen besitzen.
Prinzip der Krankheitskeime
Doch nicht nur die Grösse des anfänglichen Kundenkerns, sondern auch die Qualität des Produkts dürfte für die Verbreitung eine Rolle spielen. Laut dem Sozialwissenschaftler Nicholas Christakis von der Harvard University gibt es auch bei Krankheitserregern solche, die ansteckender sind als andere und sich deshalb schneller in einem Netzwerk ausbreiten können. «Ähnlich haften auch manche Ideen besser als andere und behaupten sich. Produktneuheiten verbreiten sich deshalb auch wegen ihrer Qualität, nicht nur wegen der Anzahl der Freunde, die auf sie setzen.»