Eine Sprecherin des Bezirksstaatsanwaltes von Manhattan erklärte am Mittwoch umgehend, die Unterstellung der Befangenheit sei «absolut unbegründet».
Thompson machte das Büro der Staatsanwaltschaft insbesondere für Medienberichte verantwortlich, nach denen das 32-jährige Zimmermädchen in einem Telefongespräch eine Bemerkung über das Vermögen von Strauss-Kahn machte. Die Berichte bezogen sich auf anonyme Quellen.
Die Staatsanwaltschaft habe es in dem Fall an Fairness und Unparteilichkeit mangeln lassen, kritisierte Thompson.
«Nicht schuldig», Job verloren und bald Frankreichs Präsident?. /


In seinem Schreiben erwähnte Thompson zudem einen möglichen Interessenkonflikt, da ein ranghoher Mitarbeiter der Behörde des Bezirksstaatsanwalts mit einem von Strauss-Kahns Anwälten verheiratet sei.
Drohendes Verfahren in der Heimat
Letzten Freitag hatte ein New Yorker Gericht Strauss-Kahn unter Auflagen freigelassen, nachdem Falschaussagen des mutmasslichen Opfers ans Licht gekommen waren. Das Zimmermädchen wirft dem französischen Politiker vor, sie Mitte Mai in der Suite eines Luxushotels in Manhattan sexuell angegriffen und zum Oralsex gezwungen zu haben.
Der Franzose plädierte auf nicht schuldig, musste wegen der Vorwürfe aber seinen Chefposten beim Internationalen Währungsfonds räumen. Inzwischen droht Strauss-Kahn auch in seiner Heimat ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter Vergewaltigung, nachdem eine Autorin Anzeige wegen eines sexuellen Angriffs im Jahr 2003 erstattet hat.