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Kein Gesicht, keinen Namen und keine Worte soll er habenSeit Tagen hören und sehen wir ausschliesslich den «Terror-Plagiator vom Nationalacker» (Patrik Etschmayers präzise Namengebung). Er kriegt ein Gesicht, er kriegt Worte, die in der internationalen Weltpresse meist mit Fotos von ihm zitiert werden.Regula Stämpfli / Quelle: news.ch / Mittwoch, 27. Juli 2011 / 10:35 h
Der Kindermörder und Bombenterrorist kriegt eine Geschichte, kurz, er hat ein Leben. Die unendlich traurigen Familien, denen er durch seinen politisch motivierter Blutrausch jede Lebensfreude genommen hat, bleiben gesichts-, geschichts- und namenslos.
Da wird kollektiv getrauert und gelitten. Doch das monströse Individuum kriegt ein globales Mikrofon. Kollektiv wird Betroffenheit und Stille gelebt. Menschen, die noch Menschen sind, müssen trauern, da allein mit der Trauer die Ohnmacht vor dem Unumkehrbaren das Leben noch möglich macht.
Individuell aber schreien die Verantwortlichen noch lauter als vor der schrecklichen Kinderhinrichtung in Norwegen. Jeden Pieps, den sie verlauten lassen, wird international transportiert (siehe den US-Hetzer, dessen Namen auch ungenannt bleiben soll).
Die Rechtspopulisten, auf deren Acker der feige, hinterhältige Täter grossgeworden ist, organisieren einen Propagandafeldzug gegen die Linken, denen grad die Freunde und deren Kinder ermordet wurden. Gestern war auf Facebook zu finden: «An der Tat in Norwegen sind die Linken schuld. Die haben zuviele Ausländer reingelassen. Deshalb hat xy* gemordet.» Den Christen, denen der Mörder sich zugehörig fühlte, engagieren Religionsexperten, die laut schreien: «Mit Christentum hat der Mensch, der 86 Kindern ins Gesicht schoss nichts zu tun!» Unchristlicher geht es wohl nicht. Kein Zeichen von Demut, keine Scham darüber, dass ein Kindermörder aus ihrer heiligen Schrift Kraft zog für seine Verbrechen.
In der Schweiz, in welcher die Rechtspopulisten schon längst gemeinsam mit den ihnen huldigenden, manchmal kritischen Mainstreammedien den gesunden Menschenverstand ausschalten, ist die Umkehr von gut und böse besonders weit fortgeschritten . Da wird Demokratie schon längst nicht mehr diskutiert, sondern nur noch vermessen und in Wirtschafts- wie Ausländerzahlen gepackt. Da haben die mit nationalen Forschungsgeldern subventionierten Experten eine Entpolitisierung betrieben, die aus dem Stimmvolk ein klassisch behavioristisches Stimmvieh machen.
Der grosse Historiker Eric Hobsbawm sagte es im Stern richtig: «Mir, der ich die Grosse Depression miterlebt habe, fällt es immer noch unfassbar schwer zu verstehen, wieso die Ideologen der entfesselten Marktwirtschaft, deren Vorgänger schon einmal so eine fürchterliche Katastrophe, also Armut, Elend, Arbeitslosigkeit, letztendlich auch den Weltkrieg mitverursacht haben, in den späten Siebzigern, den 80er, 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wieder das Sagen haben konnten.»
In den Null-Jahren des 21. Jahrhunderts folgen jetzt den Wirtschaftsideologen die Menschenvernichterideologen Schritt auf Schritt.
Der rechte, blauäugige, christliche Waffennarr konnte Kinder jubelnd hinrichten, weil er nicht nur irr war, sondern seinen Wahn mit normalen Stammtischparolen legitimieren konnte. Jede seiner Äusserungen, die sofort zitiert und von Experten analysiert, das heisst neutralisiert und relativiert werden, sprechen davon.
8 von fast 80 Opfern (von links): Tore Eikeland, Hanne Kristine Fridtun, Johannes Buo, Monica Bosei, Gunnar Linaker, Snore Haller, Simon Saebo, Jamil Rafal Yasin /
Wie heisst auf norwegisch «classe politique»? Wie heisst auf norwegisch «Überbevölkerung»? Wie heisst auf norwegisch «zuviele Ausländer»? Wie heissen auf norwegisch die diffamierten «Gutmenschen»? Schaut er sich in den Spiegel sieht er keinen Mann, der Kinder ermordet, sondern er sieht den braven Bürger, der Norwegen retten will. Er weiss sich in «guter» Gesellschaft. So wie er denken und reden Viele: «Ich bin ja kein Rassist, aber...». Gespiegelt werden in den Medien nicht die ermordeten Kinder, weder während ihrem Leben, noch nach ihrem Tod, sondern nur die Menschenvernichter. Der Verbrecher gegen die Menschlichkeit spricht die Sprache, die uns heute in der Tageszeitung entgegenschreit. Eine neue Anti-Mensch-Ausländerinitiative ist in der Schweiz lanciert worden, der ehemalige Fox-Moderator, dessen Name auch nicht genannt werden soll, bejubelt öffentlich die Hinrichtung der Kinder, die Ihre und meine sein könnten. Die rechte Hand des grössten Rechtspopulisten in der Schweiz verbreitet: «Wer diese Tat parteipolitisch ausschlachtet, disqualifiziert sich selber.» Was Sie und ich als Menschen ausmacht, nämlich unsere Unterscheidungskraft von richtig und falsch, von gut und böse und oft von: «Ich weiss nicht», ist massenmedial, naturwissenschaftlich, fundamentalreligiös und rechtspopulistisch vernichtet worden. Semantisch, inhaltlich, menschlich. Der Mörder kriegt ein Gesicht, seine Worte werden verbreitet, er hat eine Geschichte - ja, er wird sogar in die Geschichte eingehen. Die Kinder, denen er als Nicht-Mensch das Leben genommen hat, sind schon jetzt vergessen. Keinem Angehörigen des Menschengeschlechts sollte es zugemutet werden, mit Menschen, die nichts anderes wollen, als Andersdenkende zu vernichten, zusammenleben zu müssen. Doch uns werden seit Jahren vor allem diese Menschen via Bildschirm, via Netz, via Radio, via Diskussionssendungen aufgedrängt. Nicht wir, sondern sie kriegen das Mikrophon. Wer nachdenken, analysieren und klar benennen will, was passiert ist, wird niedergeschrieen oder gar nicht gefragt. Wenn das nicht die Umkehr von gut und böse ist, dann ist nichts mehr gut und böse. Dann sind die Menschen aber auch keine Menschen mehr. Dann haben sie sich in ein Gattungswesen verwandelt, das wie Vieh von den Vermessern, von den biologistischen Ausländer-Inländer- Selektiereren von einem internationalen Finanz- zum anderen globalen Finanzmarkt getrieben werden. Das ist das Böse. Und hier, gegen das Vergessen gegen das Böse, die ersten von der Polizei offiziell bekanntgegebenen Namen der Opfer von Oslo und Utoeya: Oslo: TOVE ÅSHILL KNUTSEN HANNA M. ORVIK ENDRESEN KAI HAUGE Utoeya: SHARIDYN SVEBAKK-BØHN SILJE MERETE FJELLBU HANNE A. BALCH FJALESTAD BANO ABOBAKAR RASHID SYVERT KNUDSEN DIDERIK AAMODT OLSEN SIMON SÆBØ SYNNE RØYNELAND ANNE LISE HOLTER TROND BERNTSEN BIRGITTE SMETBAK MARGRETHE BØYUM KLØVEN EVEN FLUGSTAD MALMEDAL GUNNAR LINAKER Diese traurige Liste wird jeden Tag um 18.00 auf der Website der norwegischen Polizei ergänzt werden. *Der Mörder soll keinen Namen kriegen, denn wie Jean Améry einmal gesagt hat, stellt uns das Böse nicht nur vor die Herausforderung, was wir davon verstehen wollen, sondern was wir davon überhaupt wissen sollten. Links zum Artikel:
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