«Wir sind bereit für einen Handel», erklärte der Vize-Chef der Bewegung «Tehrik-e-Taliban Pakistan» (TTP) bei einer Medienkonferenz im Shawal-Tal in der Stammesregion Nord-Waziristan. Das Gebiet um den Ort Loran wird von den Aufständischen kontrolliert.
Die Touristen seien gezielt entführt worden, um sie gegen Aafia Siddiqui einzutauschen, sagte Rehman. Die Bezahlung von Lösegeld sei keine Option. Die Wissenschafterin aus Pakistan war wegen des Tötungsversuchs von US-Beamten in Afghanistan zu 86 Jahren in einem amerikanischen Gefängnis verurteilt worden.
Angeblich keine Folter
Sollte Siddiqui nicht freikommen, werde ein Gericht der Taliban über das Schicksal der Schweizer entscheiden, sagte die Nummer zwei der Taliban in Pakistan. Die Schweizer seien nicht gefoltert worden, sagte Rehman. Sie würden getrennt festgehalten und erhielten «korrekte Nahrung».
Aafia Siddiqui soll gegen die Schweizer Geiseln ausgetauscht werden. (Archivbild) /


Beweise für die Informationen lieferte Rehman keine.
Es ist nicht das erste Mal, dass die pakistanischen Taliban Siddiqui mit dem Festhalten von Ausländern freipressen wollen. Die Geiseln wurden dabei jeweils freigelassen, ohne dass ein Austausch stattgefunden hatte.
Geiseln im Norden vermutet
Das junge Paar aus dem Kanton Bern war Anfang des Monats in der Provinz Belutschistan im Südwesten Pakistans entführt worden. Von ihnen fehlt seither jede Spur. Die pakistanischen Behörden vermuten, dass die beiden Touristen weiter Richtung Norden in die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan verschleppt wurden.
Bereits wenige Tage nach der Entführung hatte ein Taliban-Kommandeur, der anonym bleiben wollte, erklärt, das Paar sei in den Händen der Aufständischen. Diese hätten die Geiseln in das Stammesgebiet Waziristan gebracht. Die TTP, die Dachorganisation der pakistanischen Taliban, hatte das bislang nicht offiziell bestätigt.