«Wenn sich meine Tochter um mich kümmert, werde ich ersticken. Wenn sie es werden soll, dann gehe ich», sagte sie gegenüber der Sonntagszeitung «Le Journal du Dimanche». Auf die Frage, ob sie dabei an die Schweiz denke, meinte sie: «Nein, ich fahre nicht mehr so oft Ski».
Ihre Tochter Françoise Bettencourt-Meyers versucht seit langem, ihre Mutter für unmündig erklären zu lassen. Beide Frauen hatten sich über die Medien heftige Auseinandersetzungen geleistet.
Ein im vergangenen Jahr erzieltes Abkommen, nach dem beide auf rechtliche Schritte gegeneinander verzichten wollten, wurde kürzlich gebrochen. Die Tochter warf ihrer Mutter vor, sich von ihren Vertrauten instrumentalisieren zu lassen.
Liliane Bettencourt. /


Dabei stand der Fotograf und Schriftsteller François-Marie Banier im Zentrum, den Bettencourt über einen Zeitraum von zehn Jahren mit fast einer Milliarde Euro beschenkt haben soll.
Streit geht weiter
Nach Bruch ihrer Vereinbarung ging der Streit weiter. Die alte Dame empfahl ihrer Tochter per Zeitungsinterview den Gang zum Psychiater.
In ihrem jüngsten Interview betont sie: «Das ganze Problem rührt daher, dass sie gerne an meiner Stelle wäre.» Sie sei jedoch boshaft und ihr exaktes Gegenteil. «Was sie an mir stört ist zu sehen, wie ich körperlich und geistig flexibel bleibe - sie dagegen ist statisch.»
Bettencourt verfügt nach Schätzungen des US-Magazins «Forbes» über ein Vermögen von etwa 16 Milliarden Euro. Die 88-Jährige sitzt noch immer im Verwaltungsrat des Kosmetikkonzerns L'Oréal.
Sie ist in eine Parteispendenaffäre involviert gewesen, in welche der später entlassene Budgetminister Eric Woerth verwickelt war. Die Affäre um illegal hohe Geldspenden Bettencourts an Politiker und Parteien zog Kreise bis zu Präsident Nicolas Sarkozy.