Zudem wurden nach Medienberichten Truppen in Marsch gesetzt. Im kurdischen Siedlungsgebiet in der Türkei war es zuletzt wiederholt zu kleineren Gefechten gekommen.
Angehörige der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK griffen am frühen Mittwochmorgen mit automatischen Waffen eine Armeeunterkunft in der Stadt Cukurca an. Wachleute erwiderten das Feuer. Bei dem halbstündigen Gefecht wurden zudem 22 Soldaten verwundet.
Anschliessend flohen die Angreifer. Sie wurden von Sicherheitskräften verfolgt, wie der türkische Nachrichtensender NTV meldete. In ersten Berichten war zunächst von 26 Toten die Rede.
Insgesamt griffen PKK-Kämpfer laut NTV acht Ziele in der Grenzprovinz Hakkari an. Es war der folgenschwerste PKK-Angriff seit März 1999. Damals starben 13 Menschen bei einem Angriff auf ein Istanbuler Einkaufszentrum.
Immer mehr Angriffe
Die Region wurde in den vergangenen Monaten vermehrt zum Ziel von PKK-Angriffen.
Ein Kämpfer der Kurdischen Arbeiterpartei PKK (Symbolbild). /


Am Dienstag starben fünf Polizisten bei einer Explosion in der Provinz Bitlis. Das türkische Parlament hatte Anfang Oktober das Mandat der Regierung zur Bekämpfung der PKK im Nordirak verlängert.
Die Armeeunterkunft Cukurca liegt nahe der irakischen Grenze. Es wurde daher vermutet, dass die Kämpfer aus dem Nordirak kamen. Die PKK unterhält dort mehrere Militärlager. Türkische Kampfflugzeuge hoben laut NTV ab, um PKK-Ziele im Nordirak zu bombardieren. PKK-Stellungen in den Kandil-Bergen und nahe der Stadt Zap seien unter den Zielen.
Türkischen Medienberichten zufolge hätten zudem türkische Stosstrupps von etwa 600 Soldaten die Grenze zum Irak überquert. Die Angaben wurden von der Armee zunächst nicht bestätigt.
Präsident schwört Rache
Präsident Abdullah Gül schwor Vergeltung für den Angriff. Die Türkei werde vom Terrorismus nicht erschüttert werden, sagte er vor Reportern.
Die kurdische Partei für Frieden und Demokratie BDP kritisierte den PKK-Angriff mit ungewohnter Schärfe. «Diese Angriffe brechen uns das Herz. Wir sagen: Stopp! Es hat schon genug Tote gegeben», hiess es in einer Medienmitteilung.