Dafür biete Acer spezielle Kundencenter an. In einigen westeuropäischen Ländern und in Australien gebe es diese «Experience-Center» bereits, nun sollen diese auch «im Rest Europas, in China und Singapur» eröffnen. Windows 8 sei auch ein Grund für die schwachen Absatzzahlen im Laptop-Markt, die Wong als enttäuschend bezeichnet. Die neue Version des Betriebssystems war im Herbst von Microsoft eingeführt worden und kann auch für Tablets eingesetzt werden.
Der Absatz von Notebooks und Desktop-Computern war im vierten Quartal 2012 laut der Marktforschungsfirma IDC um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gefallen. Im gesamten Jahr sanken die PC-Verkäufe um 3,2 Prozent auf 352,4 Millionen Geräte. Der Branche macht zu schaffen, dass Verbraucher lieber zu Smartphones und Tablets greifen. Zudem halten sich Unternehmen angesichts der unsicheren Wirtschaftslage beim Kauf neuer Computer zurück.
«Ich glaube, Windows 8 ist zu kompliziert. Die Menschen verstehen das System nicht. Dabei müssen wir ihnen nun helfen», sagte Wong der Wirtschaftswoche. /

Patentkriege beeinträchtigen Innovationskraft der Branche
Die Markteinführung von Windows 8 im Oktober konnte diese Entwicklung nicht aufhalten. Der Markt für Computer ist zwar langsamer geschrumpft als in den Monaten zuvor, aber die Hoffnung auf Wachstum habe sich nicht erfüllt. Acers Marktanteil wachse aber, weil das taiwanesische Unternehmen in einem schrumpfenden Gesamtmarkt zumindest stagnierende Verkäufe erziele, meinte Wong. In Deutschland liege der Acer-Marktanteil bei Laptops derzeit bei rund 15 Prozent.
Wong äusserte sich auch zum Patentkrieg zwischen Google, Samsung und Apple und verlieh seiner Sorge Ausdruck, dass dieser die Innovationskraft der Branche beeinträchtigen könne. «Das Patentrecht wird viel zu sehr als Waffe gegen Wettbewerber eingesetzt. Das kostet viel Geld und behindert den Wettbewerb. Vor allem für kleine Unternehmen ist es gefährlich. Die haben kein Geld, um zu kämpfen, und schrecken möglicherweise vor Innovationen zurück», sagte der Acer-Chef gegenüber der Wirtschaftswoche.