Auf Einladung des Center for Animal Studies (CALS) der Lewis & Clark Law School in Portland (Oregon/USA) durfte der Geschäftsleiter der Stiftung für das Tier im Recht (TIR), Dr. Gieri Bolliger, als Gast der diesjährigen Austragung an der Harvard Law School in Cambridge beiwohnen.
Die Bezeichnung Moot Court bedeutet so viel wie «fiktives Gericht». Es handelt sich um einen Wettbewerb im Rahmen der juristischen Ausbildung, bei dem Studierende der Rechtswissenschaften ein fiktiver oder realer Fall zugeteilt wird, in dem sie jeweils eine der Prozessparteien vertreten müssen. Die Studierenden haben dabei die Möglichkeit, das theoretisch Gelernte realitätsnah anzuwenden.
Die jedes Jahr von CALS organisierten National Animal Law Competitions haben einen sehr hohen Stellenwert. Dabei treten tierschutzinteressierte Jus-Studenten aus dem ganzen Land an und messen ihre Argumente vor renommierten Tierschutzrechtsexperten, die als fiktives Gericht fungieren. Weitere Disziplinen der National Animal Law Competitions waren «Closing Argument», eine Art Schlussplädoyer vor einem Strafgericht, sowie «Legislative Drafting & Lobbying», das Erarbeiten und Präsentieren von Gesetzesvorschlägen.
Zusammenarbeit zwischen CALS und der TIR seit 2013
2015 wurde die Veranstaltung an der weltweit wohl bekanntesten Juristischen Fakultät, der Harvard Law School in Cambridge bei Boston durchgeführt. Auf Einladung des CALS durfte Dr.
Dr. Gieri Bolliger mit Prof. Kathy Hessler und Prof. Russ Mead (v.l.n.r.). /


Gieri Bolliger im Namen der TIR dem Wettbewerb als Gast beiwohnen. Die Einladung erfolgte im Rahmen der engen Zusammenarbeit zwischen CALS und der TIR, die seit 2013 besteht, als Gieri Bolliger als erster nicht-amerikanischer Absolvent überhaupt den Titel «LL.M. in Animal Law» am CALS in Portland erlangte.
Gieri Bolliger zeigte sich tief beeindruckt von der Veranstaltung an sich und insbesondere von der Qualität der Teilnehmer, die sich bereits in ihrem Studium als profunde Experten im U.S. Tierschutzrecht entpuppten. Moot Courts werden zwar auch in Europa immer populärer, im Tierschutzrecht sind sie bei uns bislang aber noch völlig unbekannt. Es ist zu hoffen, dass die zunehmende Akzeptanz des Tierschutzrechts als eigenständige Rechtsdisziplin auch in Europa in baldiger Zukunft zu derartigen Wettbewerben führen wird. Sie ermöglichen es tierschutzinteressierten Studierenden, ihre Fähigkeiten zu vertiefen und bessere Juristen zu werden, was für das Wohl der Tiere letztlich sehr bedeutsam ist. Die TIR wird sich jedenfalls weiterhin konsequent dafür einsetzen, dass der rechtswissenschaftliche Tierschutz an Universitäten im In- und Ausland weiter gefördert wird.