Der Oktober ist traditionsgemäss der Schweizer Reparaturmonat. Am 19. Oktober fand zudem zum neunten Mal der Internationale Reparaturtag statt - wie jedes Jahr am dritten Samstag im Oktober. Ende Monat wurde Bilanz gezogen: 1328 Gegenstände wurden im letzten Monat in die
Repair Cafés gebracht. Davon konnten insgesamt 914 Objekte wieder instand gestellt werden. Eine beeindruckende Erfolgsquote, die zeigt, dass mit etwas gutem Willen vieles nicht im Abfall landen muss.
Reparieren kann man fast alles
Die Statistik des Reparaturmonates zeigen spannende Insights: Häufig wurden Haushaltsgeräte, Handys, Tablets und Unterhaltungselektronik sowie Textilien und Leder repariert. Auch einige spezielle Objekte wurden zu den Events gebracht, darunter eine Glückskatze und eine Munddusche. Es zeigt sich, dass Elektro- bzw.
Repair Cafés sind lokal organisiert und ehrenamtlich. /

Viel zu oft landen technische Geräte, die reparabel sind, im Müll. /


Haushaltsgeräte am meisten in die Repair Cafés gebracht werden. Sie machen fast 50% aller Objekte aus. Marius Wiher, Leiter Nachhaltigkeit des Konsumentenschutzes und Koordinator der Repair Café-Bewegung, meint: «Die Breite und Fülle der Objekte ist sehr erstaunlich. Damit beweisen die freiwilligen Reparateure der Repair Cafés erneut,
dass man fast alles reparieren kann.»
Repair Café-Bewegung zeigt: Wegwerfgesellschaft ist vorbei
Bei Repair Cafés handelt es sich um Veranstaltungen, an denen Besuchende defekte Produkte mit Hilfe von ehrenamtlichen Reparaturprofis kostenlos reparieren können. Diese «temporären Reparaturwerkstätten» bieten die Möglichkeit, konkret etwas gegen den Ressourcenverschleiss und die wachsenden Abfallberge unserer Wegwerfwirtschaft zu unternehmen. Ganz nebenbei schont eine Reparatur das Portemonnaie der Besuchenden. Die Repair Cafés sind weltweit und auch in der Schweiz ein Erfolgsrezept: Bis zum heutigen Tag wurden hierzulande über 225 Repair Cafés gegründet. Diese grosse Anzahl zeigt laut Wiher: «Die Bevölkerung sucht den einfachen Zugang zum Reparieren.»
Forderung des Konsumentschutz': Bundesrat muss Reparatur weiter fördern
Mit dem neuen Umweltschutzgesetz hat das Parlament vor sechs Monaten die Grundlagen geschaffen, dass Reparieren noch einfacher werden könnte. Nun muss nur noch der Bundesrat nachziehen und eine griffige Umsetzung des Gesetzes in den Verordnungen anstreben. Wiher fordert: «Es ist Zeit für einen griffigen Reparatur-Index, strenge Anforderungen an die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und das Verbot von absichtlicher Verhinderung einer Reparatur.»