Der montenegrinische Stürmer Nikola Nikezic (29) schrieb nach Angaben der Moskauer Zeitung «Kommersant» in einem Brief an FIFA-Boss Sepp Blatter und UEFA-Präsident Michel Platini, dass er von bewaffneten Männern solange geschlagen worden sei, bis er seinen Vertrag bei Aufsteiger Kuban Krasnodar aufgelöst habe. Da er dem russischen Verband keine objektive Aufklärung des Falls zutraue, habe er sich trotz Drohungen direkt an Blatter und Platini gewandt, so Nikezic in seinem Brief.
«Sie haben gedroht, dass ich behindert sein könnte»
Gegenüber der internationalen Profi-Fussballervereinigung FIFPro berichtete Nikezic Details. Ein Offizieller von Kuban hätte ihn am 7. März in ein Zimmer beordert. Nachdem er sich geweigert hatte, eine Vertragsauflösung zu unterschreiben, sei er von zwei Männern in die Rippen geschlagen und gewürgt worden. «Sie haben gedroht, dass ich behindert sein könnte», meinte der Montenegriner.
Der Geschädigte informierte die FIFA sowie die UEFA per Brief. (Symbolbild) /


Unter Todesangst habe er unterschrieben. «Auf dem Weg hinaus hat sich einer umgedreht und gemeint: Eine Menge Russen leben in Montenegro und sie können mich oder ein Mitglied meiner Familie jederzeit finden.»
Der Generalsekretär der russischen Spieler- und Trainervereinigung, Nikolai Grammatikow, forderte schwere Sanktionen gegen den Verein. Nikezics Bericht sei kein Einzelfall im russischen Fussball, sagte er. Neben Nikezic erhob auch der serbische Profi Sreten Sretenovic schwere Vorwürfe gegen Kuban. Auch er sei im Januar unter Drohungen dazu gedrängt worden, einer vorzeitigen Vertragsauflösung zuzustimmen.
Anklage wegen «Lügen und Verleumdung»
Kuban-Geschäftsführer Suren Mkrtschjan kündigte an, Nikezic wegen «Lügen und Verleumdung» zu verklagen. Nikezic hatte vor einem Jahr von Le Havre aus der Ligue 2 mit einem Zweijahres-Vertrag zu Kuban in die russische Premier League gewechselt. Seit Anfang Jahr ist Nikezic in internationalen Datenbanken als vereinslos aufgeführt. Sretenovic spielt inzwischen bei Olimpija Ljubljana in Slowenien.