Es gebe keine Hinweise, dass die von den deutschen Behörden gekaufte CD mit gestohlenen Bankdaten aus der Schweiz auch Daten von Julius Bär enthalte, erklärte Bär-Chef Boris Collardi auf der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.
In Steueraffäre verwickelt?
Dennoch scheint die Bank von der Vergangenheit eingeholt zu werden: Die «Financial Times Deutschland» (FTD) berichtete, dass die Bank in die Steueraffäre des Münchner Industriellen Robert Schuler Voith verwickelt sei. Beim Grossaktionär des Haushaltswarenkonzerns Leifheit hätten deutsche Steuerfahnder eine Hausdurchsuchung durchgeführt.
Diese stehe laut der Zeitung im Zusammenhang mit dem Verdacht, dass Schuler-Voith mit Hilfe der Bank Julius Bär Stiftungen in der Karibik gegründet haben soll, um Millionen vor dem Fiskus zu verstecken.
Die Privatbank Julius Bär scheint in Steueraffären einiger Kunden verwickelt zu sein. Bild: Julius Bär-Chef Boris Collardi heute in Zürich. /


Julius Bär soll dabei laut der «FTD» gegen internationale Vorschriften verstossen haben.
Ein «gewisser Zusammenhang»
«Es scheint einen gewissen Zusammenhang zwischen diesem Fall und Daten zu geben, die Herr Elmer 2002 gestohlen hat», sagte Bankchef Collardi vor den Medien. Der ehemalige Bär-Kadermann Rudolf Elmer hatte vor seinem Rauswurf im Jahre 2002 Kundendaten gestohlen und diese Steuerbehörden mehrerer Länder angeboten. Die Schweizer Presse hatte 2008 darüber berichtet.
Der Gegenwind der Steuerbehörden bläst Julius Bär nicht nur in Deutschland eisig ins Gesicht. Nervös seien nicht nur deutsche, sondern auch französische und italienische Kunden, sagte Finanzchef Dieter Enkelmann am Rande im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA: «Wir raten ihnen, Kontakt mit ihrem Steuerberater aufzunehmen, um die beste Lösung für sie zu suchen.»