ht/fkl / Quelle: news.ch / Mittwoch, 14. April 2010 / 11:38 h
Der umstrittende Vergütungsbericht wurde von Aktionären zwar angenommen, der Nein-Anteil war mit rund 40 Prozent allerdings recht hoch. Noch ausstehend ist der umstrittende Entscheid über die Entlastung der vormaligen UBS-Konzernspitze.
«Drei Milliarden Vergütungen sind angesichts der desolaten Situation der Grossbank nicht gerechtfertigt», sagte Ethos-Chef Dominique Biedermann dessen Anlagestiftung verschiedene Pensionskassen vertritt. Biedermann empfahl den Aktionären ein Nein zum Vergütungsbericht und zur beantragten Entlastung der ehemaligen UBS-Spitze.
«Ich protestiere dagegen, dass man Ex-Verwaltungsrat Kurer noch eine Million nachgeschossen hat», ärgerte sich Kleinaktionär Rudolf Weber. «Herr Villiger, wie viele Stunden Kurs haben Sie bei Herrn Kurer erhalten?», fragte Weber.
Villiger zeigt Schlagfertigkeit
Villiger nahm die Vorwürfe minunter mit Humor. Er antwortete: «Das hat mich meine Frau auch schon gefragt.»
Actares, eine Verein von Aktionärinnen und Aktionären, der sich für verantwortungsvolles und nachhaltiges Wirtschaften einsetzt, fordere die Abwahl des Verwaltungsrates Kaspar Villiger, ein Nein zum Vergütungsbericht und zur Décharge der vormaligen UBS-Spitze.
Villiger: Nicht immer glücklich kommuniziert
Villiger räumte ein, dass man betreffend der Entschädigungen für die Ex-UBS-Spitzenmanager Peter Kurer und Marcel Rohner nicht immer glücklich kommuniziert habe.
Oswald Grübel und Kaspar Villiger mussten harsche Kritik einstecken. /

Die UBS-Konzernleitung während der Diskussion. /

Rudolf Weber machte sich an der Generalversammlung Luft. /

Es meldeten sich mehr als 60 Aktionäre zu Wort. Inhaltlich wiederholten sich die Kurzreferate mehrheitlich. /


Er verteidigte indes das Salär von Konzernchef Grübel, der sich mit seinem Basissalär zufrieden gegeben und auf variable Vergütungen verzichtet habe.
Die Banker hätten nichts dazu gelernt, sagte seinerseits René Zeyer vom Verein für Anlageopfer. «Herr Grübel, kehren Sie an den Golfplatz zurück», forderte Zeyer und empfahl mit Nachdruck eine Ablehnung des Vergütungsberichtes.
Ansätze von Selbstkritik
Ansätze von Selbstkritik zeigte Villiger bei den Löhnen: Man könne sich fragen, ob die hohen Löhne in der Finanzbranche gerechtfertigt seien. «Ich vertrete die Meinung, es sei in den letzten Jahren vor allem in den höheren Etagen übertrieben worden.» Zudem seien die Anreizsysteme klar falsch gewesen.
Gute Leute müssten aber gut bezahlt werden, was auch im Sinne der Aktionäre sei. Die UBS-Finanzspezialisten würden von der Konkurrenz umschwärmt. Ganze Teams hätten die Bank mitsamt der Kunden verlassen. Dies habe gestoppt werden müssen, um die Bank zu stabilisieren, was nur mit entsprechenden Vergütungen zu erreichen gewesen sei.
Resultate Abstimmungen
1.1 Genehmigung Jahresbericht, Konzernrechnung und Stammhausrechnung:
Ja 97,53 Prozent
Nein 1,36 Prozent
Enthaltungen 1,11 Prozent
1.2 Vergütungsbericht
Ja 54,72 Prozent
Nein 39,43 Prozent
Enthaltungen 5,85 Prozent
2. Verwendung des Jahresergebnisses
Ja 97,09 Prozent
Nein 1,78 Prozent
Enthaltungen 1,13 Prozent