Argentinien sei es gelungen, auf einem bedeutenden internationalen Forum seine Literatur und Kultur zu vermitteln. Mit Hilfe der staatlichen Förderung «Sur» seien 130 Schriftsteller aus Argentinien in 54 Länder übersetzt worden. Argentinien war auf der Messe mit 60 Autoren und knapp 100 Verlagen vertreten.
Im Zentrum der Präsentation habe die Aufarbeitung der Vergangenheit mit der blutigen Militärdiktatur (1976-1983) gestanden, sagte Fallace. «Wir haben natürlich noch Wunden, die verheilen müssen.» Es gehe derzeit in Argentinien um die Frage der Gerechtigkeit.
Ehrengast Argentinien. /

Lateinamerikas Literatur wird neu entdeckt
Alle argentinischen Autoren hätten auf der weltgrössten Bücherschau durchweg positive Erfahrungen gemacht, sagte die Schriftstellerin Claudia Piñeiro («Elena weiss Bescheid»). Jetzt sei es wichtig, dass das Förderprogramm für Übersetzungen fortgesetzt werde.
Verblüfft zeigte sie sich über das grosse Interesse in Deutschland an der Literatur: «Dass das Publikum kommt und Eintritt zahlt, das gibt es bei uns nicht.» Buchmessen-Direktor Juergen Boos sprach vom «literarischsten Auftritt» eines Gastlandes seit vielen Jahren.
Derzeit gebe es eine «Wiederentdeckung Lateinamerikas» in der Literatur. Der Nobelpreis an den peruanischen Autor Mario Vargas Llosa sei ein Zeichen dafür, «dass man sich wieder mit lateinamerikanischen Autoren beschäftigt».