Die Zahl der in der Schweiz lebenden Personen aus EU- und EFTA-Staaten stieg 2010 um 3,3 Prozent an, wie das Bundesamt für Migration (BFM) am Donnerstag mitteilte. Dies ist eine geringere Zunahme als im Vorjahr. Damals war die Zahl um 3,9 Prozent angestiegen.
Das BFM spricht von einer «abgeschwächten Zuwanderung». Diese Entwicklung zeige, dass die Zu- und Rückwanderung von EU-Bürgern sich der jeweiligen wirtschaftlichen Situation in der Schweiz angleiche.
Zunahme aus Bulgarien und Rumänien
Die grösste Zunahme verzeichnete die Gruppe der Personen aus den neuen EU-Mitgliedstaaten. Vergleichsweise handelt es sich aber um eine kleine Gruppe. Ende Dezember lebten insgesamt 8690 Personen aus Rumänien und Bulgarien in der Schweiz, 17,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Bestand der Personen aus Nicht-EU-Ländern nahm 2010 gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent zu.
2010 sind insgesamt 134'171 Personen in die Schweiz eingewandert, /


Diese Entwicklung entspreche der Zuwanderungspolitik des Bundesrates, schreibt das BFM. Nach dem neuen Ausländergesetz können aus nicht EU-Staaten nur noch besonders qualifizierte Erwerbstätige rekrutiert werden.
Mehr Auswanderungen als im Vorjahr
2010 sind insgesamt 134'171 Personen in die Schweiz eingewandert, 1727 mehr als im Vorjahr. Es sind jedoch auch mehr Personen ausgewandert: Insgesamt verliessen 65'523 Ausländerinnen und Ausländer die Schweiz, 10'285 mehr als im Vorjahr. Rund 70 Prozent davon waren Personen aus der EU.
Am stärksten angestiegen ist der Bestand bei den Staatsangehörigen aus Kosovo, gefolgt von Deutschland, Portugal, Frankreich und Eritrea. Die Zunahme der kosovarischen Staatsangehörigen führt das BFM primär auf Kosovos Unabhängigkeit zurück: Viele in der Schweiz ansässige Kosovaren, die bisher serbische Staatsangehörige waren, liessen sich neu unter der kosovarischen Staatsbürgerschaft eintragen, schreibt das BFM.
Rückläufig ist die Bevölkerungszahl von Staatsangehörigen aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Sri Lanka und der Türkei. Dies entspricht dem Trend der letzten Jahre.