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Verhaftung verhindert Ai Weiweis Reise nach LuzernLuzern - Unter dem Titel «Shanshui» zeigt das Kunstmuseum Luzern zeitgenössische Kunst aus China zum Thema Landschaft. Die 70 Exponate stammen aus der Sammlung Sigg. Massgebend beteiligt am Konzept war Ai Weiwei, die Gestaltung blieb ihm wegen der Verhaftung versagt.fkl / Quelle: sda / Donnerstag, 19. Mai 2011 / 23:48 h
Als einen Brückenschlag zwischen Ost und West will Museumsdirektor Peter Fischer die Ausstellung verstanden wissen. Insbesondere soll der sich von der europäischen Landschaftskunst grundlegend unterscheidende chinesische Blick auf die Landschaft einem westlichen Publikum näher gebracht werden.
Doch der Brückenschlag erfolgt mit einer Dissonanz. Der Künstler Ai Weiwei, der - zusammen mit Peter Fischer und dem Sammler Uli Sigg - massgebend am Konzept beteiligt war, wurde am 3. April verhaftet. Beim Einrichten der Ausstellung konnte er nicht mehr Hand anlegen. Sein Stuhl bleibt an der Vernissage vom Freitag leer.
Shanshui - mehr als Berg und Wasser Der Ausdruck Shanshui verweist auf Berg (shan) und Wasser (shui), steht in der chinesischen Kultur aber für Konnotationen und Assoziationen, die weit über diese Begriffe und die Landschaft hinausreichen - bis in die Lebens- und Geisteshaltung. In einem Kabinett bietet das Kunstmuseum Luzern mit einem Dutzend ausgewählter Bilder einen Rückblick auf rund tausend Jahre Shanshui-Malerei. Die Werke stammen aus dem Museum Rietberg in Zürich, dem Musée Guimet in Paris und einer Sammlung aus Hongkong. Auf dieser Tradition bauen die 36 Künstler auf, die in der Luzerner Ausstellung vertreten sind. Sie arbeiten mit unterschiedlichen Medien - Skulpturen, Fotografie, Malerei, Zeichnung - und setzten sich differenziert mit dem Begriff Landschaft im weitesten Sinne auseinander.Auseinandersetzung mit Tradition Während die einen die Tradition fortschreiben, wollen andere sie erneuern. Wo sich die einen bewusst ausserhalb der Tradition positionieren, nehmen andere endgültig Abschied von ihr. Eine Thesen-Ausstellung sei das nicht, sagt Museumsdirektor Fischer, wohl aber eine Ausstellung, die Fragen aufwerfe, auch zum getrübten Verhältnis mit der eigenen Vergangenheit. Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog erschienen, unter anderem mit einem Beitrag von Ai Weiwei. Die Ausstellung dauert bis zum 2. Oktober 2011.
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