Als «mutig und wohl nötig» beurteilt die «NZZ» schon im Kommentar-Titel den Schritt der Nationalbank (SNB), eine Wechselkurs-Untergrenze von 1.20 Franken pro Euro mit allen Mitteln zu verteidigen. Die Flucht in den Franken habe nämlich dazu geführt, dass die Schweizer Exportwirtschaft nicht mehr gewusst habe, womit sie rechnen und budgetieren solle.
Bisher habe die SNB auf Placebo gesetzt, jetzt mache sie Ernst, schreibt der «Tages-Anzeiger». Höher habe die Nationalbank nicht gehen dürfen, tiefer als auf 1.20 Franken pro Euro auch nicht, sonst «hätte sie die Wettlust der Finanzmärkte ins Unermessliche gesteigert».
Philipp Hildebrand, SNB-Präsident: Ein mutiger Schritt. /


Auf den ersten Blick bleibe das Risiko somit kalkulierbar.
Realistisch betrachtet, habe aber trotzdem «das grösste Abenteuer in der Schweizer Währungspolitik seit der Freigabe der Wechselkurse begonnen», heisst es im Zürcher Blatt weiter. Denn mit der deutlich erhöhten Geldmenge drohe auch Inflation.
SNB schreibt Geschichte
Die «Berner Zeitung» titelt in ihrem Kommentar gar mit einem «Tag für die Geschichtsbücher». Ob die Aktion der Nationalbank ein Erfolg werde, hänge vom weiteren Verhalten der Devisenhändler und der Politik ab, heisst es dort. Trotz Warnungen könne aber von einer Anbindung an die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank nicht die Rede sein.
Der neue Franken-Mindestkurs, den die Nationalbank «auf Teufel komm raus verteidigen will (und muss)», verschaffe Tausenden von kleinen und mittelgrossen Schweizer Exportfirmen endlich die Planungssicherheit, die ihnen in den vergangenen Monaten abhanden gekommen war, betont die «Basler Zeitung» (BaZ).