Demzufolge ist der amerikanische Konzern derzeit damit beschäftigt, mit möglichen Interessenten für das im eigenen Hause in Ungnade gefallene webOS zu verhandeln. HP dürfte grosses Interesse daran haben, noch ein wenig Geld aus der vor gut einem Jahr von Handheld-Spezialist Palm erworbenen Software heraus zu holen, schliesslich hatte der Kaufpreis stolze 1,2 Milliarden US-Dollar betragen.
HP wird allerdings Schwierigkeiten haben, ähnlich viel Geld aus dem Verkauf zu erlösen, schliesslich hat das Unternehmen durch den chaotischen Rückzug von webOS kurz nach dem Start der neuen Geräte dem Ruf des Betriebssystems nachhaltig geschadet. Den Berichten zufolge will HP zwar immer noch «hunderte Millionen Dollar» aus dem Verkauf erlösen, unter dem Strich wird aber sicher ein Verlust stehen, zumal der Hersteller auch mit den Geräten nicht viel verdient hat, als sie zum Ramschpreis abgestossen wurden.
Amazon, Oracle und Co. haben Interesse
Immerhin konnte HP einigen prominenten Namen den Kauf von webOS schmackhaft machen, wie es scheint.
Der Ruf von webOS ist ruiniert. /


So sollen die Schwergewichte IBM, Amazon und Oracle über den Kauf der Software - und wohl auch der dazugehörigen Patente - nachdenken. Auch der in einer Krise steckende Balckberry-Hersteller Research In Motion (RIM) aus Kanada zählt zu den Kandidaten.
Nach dem überraschenden Rückzug von webOS unter dem damaligen CEO Léo Apotheker hatte HP die Reissleine gezogen und mit Meg Whitman eine neue Führungsperson installiert. Diese ist derzeit damit beschäftigt, die Scherben zusammenzukehren. So soll auch die unter dem Vorgänger beschlossene Abspaltung der PC-Sparte von HP wieder rückgängig gemacht werden. Ein offizielles Statement zu webOS, das organisatorisch nicht zur PC-Sparte gehört, gibt es noch nicht. Kürzlich hatten die Nutzer des webOS-Tablets HP Touchpad sich noch über ein Betriebssystem-Update freuen können.