Auch die nordafrikanischen Ziele würden wieder mehr gefragt. Die Unruhen in Ägypten und Tunesien hatten die Ergebnisse der Tui vor allem in Frankreich belastet - viele Franzosen strichen die dort besonders beliebten Winterferien in Nordafrika. Zusätzlich drückten hohe Umbaukosten in Frankreich und die Hapag-Lloyd-Beteiligung auf den Gewinn.
Für das Reisejahr 2011/12 (bis 30. September) erwartet die Konzernspitze um Vorstandschef Michael Frenzel eine «moderate» Steigerung des Umsatzes und ein leicht verbessertes operatives Ergebnis. Das Konzernergebnis soll positiv ausfallen.
Verlust von 402,5 Mio. Euro
Nach dem ersten Halbjahr stand unterm Strich ein Verlust von 402,5 Mio. Euro - 32,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2010/11. Der Umsatz stieg um knapp sechs Prozent auf 6,7 Mrd. Euro. Im Winterhalbjahr schreiben Reiseveranstalter meist rote Zahlen.
Tui hofft auf viele Reiselustige in diesem Sommer. /


Zu dem Verlust trug allein die Beteiligung an Hapag-Lloyd mit 50 Mio. Euro bei, nach einem Minus von 13 Mio. im Vorjahr. Die Containerreederei kämpft mit einem scharfen Wettbewerb in der Branche und hohen Treibstoffkosten, die sie nicht an die Kunden weitergeben kann.
In der Touristik lief es zuletzt wieder besser. Dabei profitiert Tui vor allem von einer vergleichsweise kaufkräftigen Kundschaft.
Exklusivangebote im Trend
Teure Urlaubsangebote in exklusiven Hotels, die nur bei Tui zu buchen sind und sich an ganz spezielle Zielgruppen wie etwa Paare, Senioren, Ruhesuchende oder Sportliche wenden, liegen bei der Urlaubsnachfrage im Trend, berichtete der Konzern. Der Umsatz steigt daher vielerorts stärker als die Gästezahl.
Gute Ergebnisse holte die Tui auch bei den eigenen Hotelbeteiligungen. Die Auslastung im Bereich Hotels und Resorts sei insgesamt gestiegen. Die Kreuzschifffahrt lag ungeachtet der Schiffsunglücke bei der Costa-Reederei Anfang des Jahres stark im Aufwind. Die Tui Cruises-Schiffe hätten inzwischen eine Auslastung von 99,5 Prozent erreicht.