Zu diesem Ergebnis kommt der australische Personaldienstleister Hays. Für die Studie wurden 870 Mitarbeiter befragt, die sich klar für Facebook im Berufsalltag ausgesprochen haben. 19,7 Prozent der Befragten sagen sogar, dass sie einen Job nicht annehmen würden, wenn die Nutzung von sozialen Netzwerken nicht gestattet wäre.
Duldung erwünscht
«Wir beobachten eine Verjüngung der Arbeitskräfte, die eigene Ansprüche haben. Das Thema Social Media am Arbeitsplatz wird mit der Zeit immer wichtiger und bei der Suche nach qualifiziertem Personal eine entscheidende Rolle spielen», sagt Hays-Sprecher Shane Little. Seiner Ansicht nach erwarten sich Angestellte von Unternehmen mittlerweile, dass der private Gebrauch von sozialen Medien während der Arbeitszeit ermöglicht und geduldet wird.
Die Hälfte aller Befragten gibt an, dass sie bereits uneingeschränkten Zugang haben - davon verwenden rund 13 Prozent Facebook und Co täglich, und 36,4 Prozent loggen sich in grösseren Zeitabständen ein. Die Forderungen treffen auf wenig Gegenwehr.
Die Nutzung von Facebook am Arbeitsplatz wird immer mehr zur Normalität. /


44,3 Prozent der Manager sagen, dass Arbeitskräfte durch das Ermöglichen der Nutzung von sozialen Netzwerken am Arbeitsplatz dem Unternehmen in der Regel länger erhalten bleiben. Gleichzeitig stellt die Studie aber auch Einschränkungen fest: 43,2 Prozent der Arbeitgeber geben zu, gewisse Seiten zu sperren und die private Nutzung des Webs mit technischen Vorkehrungen zu beschränken.
Steigendes Sicherheitsrisiko
Diese Entwicklung hat laut Experten grosse Nachteile. Soziale Medien entwickeln sich laut dem «Global Information Security Survey» der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young zunehmend zu einem IT-Sicherheitsrisiko für Unternehmen. «Die Mitarbeiter gehen sorglos mit der Nutzung von sozialen Netzwerken um und veröffentlichen im schlimmsten Fall Betriebsgeheimnisse in diversen Foren», schreiben die Forscher im Bericht. Immer mehr Unternehmer sind sich dieser Problematik bewusst und reagieren mit unterschiedlichen Massnahmen darauf.
Die Analyse zeigt, dass 60 Prozent der Befragten davon überzeugt sind, dass die Risiken durch neue Anwendungen und Technologien zunehmen. Trotzdem verfügt nicht einmal jedes dritte Unternehmen über Programme, um die Risiken aus dem Einsatz dieser neuen Technologien zu managen. Zudem erachtet nur eines von zehn Unternehmen die ständige Analyse neuer IT-Trends als wichtige Aufgabe der Informationssicherheit.
«Auch österreichische Unternehmen nehmen diese neuen IT-Risiken zunehmend wahr. Dabei können wir beobachten, dass den neuen Rahmenbedingungen durch verstärkte Bewusstseinsbildungsmassnahmen im Betrieb einerseits und zunehmende Investitionen in die Informationssicherheit andererseits begegnet wird», erklärt Gunther Reimoser, Partner bei Ernst & Young in Österreich und Leiter der IT Advisory Services.