Der bekannte Hersteller von Haushaltswaren,
Tupperware, hat Insolvenz angemeldet. Das in Orlando, Florida ansässige Unternehmen hat einen entsprechenden Antrag in den USA gestellt.
Das traditionsreiche Unternehmen, bekannt für seine bunten Frischhaltedosen und die Organisation privater Verkaufspartys, kämpft seit Jahren mit rückläufigen Verkaufszahlen und steigenden Kosten. Der Auslöser für diesen Schritt war ein Konflikt zwischen dem Unternehmen und seinen grossen Gläubigern. Diese machten auf ausstehende Schulden aufmerksam und erheben Ansprüche auf wesentliche Teile von Tupperware.
Investrorensuche
In der Suche nach Investoren erklärte CEO Laurie Goldman: «Die finanzielle Lage des Unternehmens wurde in den letzten Jahren stark durch das schwierige wirtschaftliche Umfeld beeinträchtigt.» Laut den Insolvenzunterlagen hat Tupperware Schulden von einer bis zehn Milliarden Dollar, während die Vermögenswerte zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Dollar liegen. Die Anzahl der Gläubiger wird auf zwischen 50.000 und 100.000 geschätzt.
Das nun beantragte Verfahren nach «Chapter 11» des US-Insolvenzrechts soll dem Unternehmen Schutz vor den Forderungen der Gläubiger bieten und eine Neuausrichtung ermöglichen.
Tuppperware stellt seit 1946 Frischhaltedosen her. /


Zu diesem Zweck plant das Unternehmen, nach weiteren Investoren zu suchen. Die Marke Tupperware soll dabei erhalten bleiben.
Das Geschäftsmodell von Tupperware steht unter Druck
Im vergangenen Jahr äusserte Tupperware ernsthafte Zweifel daran, ob das Unternehmen sein Geschäft fortsetzen kann. Seit 2022 wurden keine Geschäftszahlen mehr veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt war der Umsatz um 42 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar gesunken im Vergleich zu fast fünf Jahren zuvor.
Eine Vielzahl von Mitbewerbern, der Online-Handel und Essenslieferdienste setzen Tupperware zu und stellen zunehmend das Geschäftsmodell infrage. Laut Unternehmensangaben hat zudem eine «Anti-Plastik-Stimmung» unter den Konsumenten die Situation verschärft.
Tupperware beschäftigt 5.450 Mitarbeiter in 41 Ländern und circa 465.000 selbstständige Verkaufsberater. Das Unternehmen, gegründet 1946 von Earl Silas Tupper, produziert nicht nur luftdicht schliessende Frischhaltebehälter in verschiedenen Formen und Farben, sondern auch Backformen und Messer. Bekannt wurde Tupperware auch durch die Vertriebsform der «Tupperpartys», bei denen in geselliger privater Umgebung die neuesten Produkte vorgestellt werden.