Und welche Vorteile bietet
Pilates im Vergleich zu anderen Trainingsformen wie Yoga? In diesem Artikel werfen wir einen umfassenden Blick auf Pilates, seine Geschichte, seine Besonderheiten und seine vielfältigen positiven Auswirkungen auf Körper und Geist.
Die Geschichte von Pilates: Von der Rehabilitation zur ganzheitlichen Trainingsmethode
Die Wurzeln von Pilates reichen zurück bis ins frühe 20. Jahrhundert, als Joseph Hubertus Pilates, ein deutscher Auswanderer in den USA, seine Methode entwickelte. Pilates, der selbst als Kind unter gesundheitlichen Problemen litt, beschäftigte sich intensiv mit Bewegungslehre und Anatomie. Seine Vision war es, eine Trainingsmethode zu schaffen, die Körper und Geist gleichermassen stärkt und in Einklang bringt.
Ursprünglich entwickelte Pilates seine Methode zur Rehabilitation von Kriegsverletzten. Schnell erkannte er jedoch das Potenzial seiner Übungen für ein breiteres Publikum. In den 1920er Jahren eröffnete er in New York sein erstes Studio, wo er seine Methode unter dem Namen «Contrology» lehrte.
Pilates' Ansatz basierte auf der Idee, dass ein starker Körper die Grundlage für ein gesundes und erfülltes Leben bildet. Seine Übungen zielen darauf ab, die tiefliegenden Muskeln zu stärken, die Körperhaltung zu verbessern, die Flexibilität zu erhöhen und das Körperbewusstsein zu schärfen. Dabei legt Pilates grossen Wert auf eine präzise Ausführung der Bewegungen und eine bewusste Atmung.
Pilates und Yoga: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Pilates und Yoga werden oft miteinander verglichen, da beide Methoden auf sanfte und kontrollierte Bewegungen setzen und einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Dennoch gibt es einige wesentliche Unterschiede, die es zu beachten gilt.
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Fokus: Während Yoga seinen Ursprung in der indischen Philosophie hat und auch spirituelle Aspekte beinhaltet, konzentriert sich Pilates primär auf die körperliche Ebene.
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Bewegungsfluss: Im Yoga werden häufig statische Haltungen eingenommen, während Pilates durch fliessende Bewegungsabläufe gekennzeichnet ist.
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Atmung: In beiden Methoden spielt die Atmung eine wichtige Rolle. Im Yoga wird jedoch oft eine spezielle Atemtechnik (Pranayama) praktiziert, während Pilates auf eine natürliche und tiefe Bauchatmung setzt.
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Geräte: Pilates kann sowohl auf der Matte als auch an speziellen Geräten wie dem Reformer oder dem Cadillac praktiziert werden. Yoga hingegen kommt in der Regel ohne Geräte aus
Was brauche ich für Pilates?
Einer der grossen Vorteile von Pilates ist, dass man für den Einstieg nicht viel benötigt. Für das Training auf der Matte genügt bequeme Kleidung, die Bewegungsfreiheit ermöglicht, sowie eine rutschfeste Matte. Wer Pilates an Geräten ausprobieren möchte, findet in vielen Fitnessstudios und spezialisierten Pilates-Studios entsprechende Angebote.
Was bringt Pilates? Die vielfältigen Vorteile des Trainings
Pilates bietet eine Vielzahl von positiven Effekten auf Körper und Geist, die sowohl im Alltag als auch in sportlichen Aktivitäten spürbar werden.
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Stärkung der Körpermitte: Pilates legt einen besonderen Fokus auf die tiefliegenden Muskeln des Rumpfes, die sogenannte «Powerhouse». Eine starke Körpermitte verbessert die Haltung, beugt Rückenschmerzen vor und sorgt für eine bessere Balance.
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Verbesserung der Flexibilität: Durch die fliessenden Bewegungen und Dehnübungen werden Muskeln und Gelenke geschmeidiger, was die Beweglichkeit im Alltag erhöht und das Verletzungsrisiko reduziert.
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Körperbewusstsein: Pilates schult die Wahrnehmung des eigenen Körpers und fördert eine bewusste und kontrollierte Ausführung der Bewegungen.
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Stressabbau: Die Kombination aus sanften Bewegungen und bewusster Atmung wirkt entspannend und kann helfen, Stress abzubauen und innere Ruhe zu finden.
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Verbesserung der Körperhaltung: Durch die Stärkung der Rückenmuskulatur und die Dehnung der Brustmuskulatur kann Pilates dazu beitragen, eine aufrechte und gesunde Körperhaltung zu erreichen.
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Unterstützung bei der Rehabilitation: Pilates wird häufig auch in der Physiotherapie eingesetzt, um nach Verletzungen oder Operationen die Muskulatur wieder aufzubauen und die Beweglichkeit zu verbessern: Denn Pilates trainiert auch die Faszien, wenn auch indirekt.



Pilates legt einen besonderen Fokus auf die tiefliegenden Muskeln des Rumpfes, die sogenannte «Powerhouse». /


Die fliessenden Bewegungen, Dehnungen und der Fokus auf die Körpermitte sprechen das fasziale Netzwerk im Körper an und können dazu beitragen, es geschmeidig und elastisch zu halten. Obwohl Pilates nicht primär als Faszientraining konzipiert wurde, können die Übungen dennoch einen positiven Einfluss auf das fasziale System haben. Wer gezielt seine Faszien trainieren möchte, kann spezielle Faszienrollen oder -bälle in sein Pilates-Training integrieren oder nach Kursen suchen, die sich explizit auf Faszien-Pilates konzentrieren.
Pilates und Gewichtsabnahme: Eine gute Kombination?
Pilates ist zwar kein hochintensives Training, kann aber dennoch zur Gewichtsabnahme beitragen. Durch die Stärkung der Muskulatur wird der Grundumsatz erhöht, was bedeutet, dass der Körper auch in Ruhe mehr Kalorien verbrennt. Zudem kann Pilates helfen, das Körperbewusstsein zu schärfen und somit eine achtsamere Ernährung zu fördern.
Wer jedoch primär abnehmen möchte, sollte Pilates mit einem moderaten Ausdauertraining wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren kombinieren. Pilates allein reicht für eine signifikante Gewichtsreduktion oft nicht aus, da der Kalorienverbrauch im Vergleich zu intensiveren Sportarten geringer ist.
Ausdauertraining und Pilates: Eine sinnvolle Ergänzung
Pilates ist ein hervorragendes Training zur Stärkung der Muskulatur, Verbesserung der Flexibilität und Förderung des Körperbewusstseins. Es ersetzt jedoch kein gezieltes Ausdauertraining, das für die Herz-Kreislauf-Gesundheit von grosser Bedeutung ist.
Eine Kombination aus Pilates und einem moderaten Ausdauertraining bietet eine ideale Balance und sorgt für eine ganzheitliche Fitness. Während Pilates die Tiefenmuskulatur stärkt und die Körperhaltung verbessert, trainiert Ausdauertraining das Herz-Kreislauf-System und fördert die Fettverbrennung. Diese Kombination ermöglicht es, sowohl Kraft als auch Ausdauer aufzubauen und somit die allgemeine Fitness und Gesundheit zu verbessern.
Pilates-Kurs oder Training zu Hause?
Ob man Pilates lieber in einem Kurs oder zu Hause praktiziert, hängt von den individuellen Vorlieben und Möglichkeiten ab. Ein Kurs bietet den Vorteil, dass man unter Anleitung eines erfahrenen Trainers übt und somit eine korrekte Ausführung der Bewegungen gewährleistet ist. Zudem kann die Gruppendynamik motivierend wirken.
Wer jedoch zeitlich flexibel sein möchte oder lieber für sich trainiert, kann Pilates auch problemlos zu Hause praktizieren. Zahlreiche Videoanleitungen und Online-Kurse bieten eine gute Unterstützung für das Training zu Hause.
Pilates - ein Bewegungstraining für alle
Pilates ist eine vielseitige und effektive Trainingsmethode, die Körper und Geist gleichermassen stärkt und in Einklang bringt. Mit seinem Fokus auf Körperkontrolle, bewusster Atmung und fliessenden Bewegungen spricht Pilates Menschen jeden Alters und Fitnesslevels an.
Egal, ob man seine Haltung verbessern, Rückenschmerzen vorbeugen, Stress abbauen oder einfach nur seine Fitness steigern möchte - Pilates bietet eine Vielzahl von positiven Effekten, die sowohl im Alltag als auch in sportlichen Aktivitäten spürbar werden.
Wer Pilates ausprobieren möchte, findet in vielen Fitnessstudios und spezialisierten Pilates-Studios entsprechende Angebote. Auch das Training zu Hause ist dank zahlreicher Videoanleitungen und Online-Kurse problemlos möglich.
Pilates ist mehr als nur ein Trend. Es ist eine ganzheitliche Trainingsmethode, die dabei hilft, ein gesundes und erfülltes Leben zu führen. Und es ist auch ein besonders
gelenkschonendes Training.