Die Baumeister erzielten im ersten Semester 2024 einen Umsatz von 11 Milliarden Franken, was dem Vorjahreswert entspricht. Im Wohnungsbau wurden in dieser Zeit 3,6 Milliarden Franken erwirtschaftet, was einen Rückgang von 3 Prozent oder 100 Millionen Franken im
Vergleich zu 2023 bedeutet. Auch der Wirtschaftsbau bleibt nicht von der schwachen wirtschaftlichen Lage in der Schweiz unberührt und verzeichnet einen Rückgang von 6 Prozent. Im Gegensatz dazu unterstützt das Bevölkerungswachstum den öffentlichen Tiefbau mit einem Plus von 3 Prozent sowie den öffentlichen Hochbau mit einem Anstieg von 1 Prozent. Der private Tiefbau konnte um 5 Prozent zulegen.
Öffentliche Bauten benötigen dringend Verbesserung
Die Infrastrukturanforderungen einer wachsenden Bevölkerung an Schienen, Strassen, Krankenhäuser und Schulen erfordern laut Schweizerische Baumeisterverband (SBV) dringende Massnahmen. Deutliche Staus auf Autobahnen und Schnellstrassen verdeutlichten den Nachholbedarf. Daher empfiehlt der SBV, die
STEP-Vorlage am 24. November 2024 zu unterstützen.
Der Wohnungsbau wird frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2025 wieder anziehen. /


Diese Massnahme zielt darauf ab, das Nationalstrassennetz zu optimieren.
Herausforderungen im Wohnungsbau: Rückgang im zweiten Quartal
Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach Wohnungen bleibt gross. Aktuell werden viel zu wenige Wohnungen gebaut, was auf zahlreiche Einsprachen und unzureichend umgesetzte Raumgestaltungspläne zurückzuführen ist. Im zweiten Quartal 2024 musste der Wohnungsbau einen besonders starken Rückgang hinnehmen: Die Bautätigkeit sank um 10 Prozent, während die neuen Aufträge um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zurückgingen. Für das gesamte Jahr 2024 rechnet der SBV lediglich mit etwa 40.000 neuen Wohnungen, obwohl mindestens 50.000 Wohneinheiten erforderlich wären. Erste Berichte zeigen zudem, dass die Leerstandsquote weiter gesunken ist (beispielsweise in Winterthur) oder auf einem sehr niedrigen Niveau stagniert (wie in Zürich). Nachdem die Zahl der Wohnbaugesuche im ersten Halbjahr 2024 nach einer langen Durststrecke endlich gestiegen ist, wird sich dieser Anstieg erfahrungsgemäss jedoch frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2025 in einer erhöhten Bautätigkeit niederschlagen. Zudem ist die Bewilligungsquote aussergewöhnlich niedrig.
Prognose für das Jahr 2024
Die Prognose für die Bautätigkeit im gesamten Jahr 2024 bleibt unverändert. Der Umsatz wird voraussichtlich bei etwa 23 Milliarden Franken liegen, was einem Rückgang von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Laut Bauindex stagniert die Bautätigkeit im ersten Halbjahr 2025 erneut bei etwa 11 Milliarden Franken, wie bereits in den Jahren 2023 und 2024.