Die einseitige
Abschaffung der Industriezölle zum 1.1.2024 hat sich nun in den Handelsdaten der Schweiz niedergeschlagen. Gemäss den veröffentlichten Zahlen des
Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) waren im ersten Quartal etwa 95% aller Einfuhren zollfrei. Lediglich 2% der Güterimporte profitierten von einem bestehenden Freihandelsabkommen. Dadurch verringerten sich die Zolleinnahmen des Staates um etwa CHF 150 Millionen im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Bei der Einfuhr von Waren in die Schweiz gibt es unterschiedliche Verzollungsmöglichkeiten, abhängig vom Produkt und dem Ursprungsland. Bereits vor 2024 waren bestimmte Produktgruppen wie
IT oder
Pharma in den meisten Fällen zollfrei. Andere Waren wie Textilien unterlagen hingegen den regulären Zollsätzen.
Um diese zu umgehen, kann auf bestehende
Freihandelsabkommen (FHA) zurückgegriffen werden.
Bei der Einfuhr von Waren in die Schweiz gibt es unterschiedliche Verzollungsmöglichkeiten, abhängig vom Produkt und dem Ursprungsland. /


Beispielsweise sind Textilien aus China zollfrei, sofern sie den Anforderungen des bilateralen Abkommens entsprechen. Oftmals gestaltet sich jedoch die Beschaffung des notwendigen Ursprungsnachweises als schwierig, wodurch
Freihandelsabkommen nur teilweise genutzt werden können.
Durch die weitgehende Abschaffung der Zölle auf Industrieprodukte besteht nur noch wenig Anreiz, vorhandene FHAs für Importe zu nutzen (der
Export bleibt davon unberührt). Ausnahmen bilden hier vor allem Agrarprodukte, die von der Reduzierung der Industriezölle unberührt bleiben. Während rund 100% aller Industriegüter zollfrei importiert wurden, lag dieser Prozentsatz bei Agrargütern lediglich bei 28%.
Der Abbau der Zölle zum 1. Januar 2024 führt zu einer Kostenreduktion für Verbraucherinnen und Unternehmen (Zölle, administrative Aufwände) und somit zu niedrigeren Preisen, insbesondere bei Textilien im unteren Preissegment. Allerdings bedeutet der Wegfall der Industriezölle auch einen Rückgang der Zolleinnahmen für den Staat. Im ersten Quartal 2024 lagen diese um rund 150 Millionen Franken (45%) niedriger als im Vorjahresquartal.
Der aktuelle «
Swiss Trade Monitor» kann auf der Forschungsplattform
alexandria.unisg.ch heruntergeladen werden.