Poncho oder Jacke?
Die Wahl zwischen Poncho und Jacke ist oft eine Frage des persönlichen Geschmacks und der
individuellen Bedürfnisse.
Ponchos sind schnell übergezogen und bieten eine gute Bewegungsfreiheit. Sie schützen den Oberkörper und Teile der Beine effektiv vor Nässe. Besonders praktisch sind Modelle mit reflektierenden Elementen, die die Sichtbarkeit im Strassenverkehr erhöhen. Allerdings flattern sie bei höheren Geschwindigkeiten und bieten dem Wind eine grosse Angriffsfläche, was das Fahren unangenehm machen kann.
Regenjacken hingegen sitzen enger am Körper und sind daher aerodynamischer. Sie bieten oft zusätzliche Features wie Belüftungsöffnungen, verschweisste Nähte und verstellbare Kapuzen. Hochwertige Modelle sind atmungsaktiv und transportieren Feuchtigkeit nach aussen, sodass man auch bei Anstrengung nicht ins Schwitzen kommt.
Die unterschätzte Regenhose
Eine Regenhose ist oft ein unterschätztes Kleidungsstück, das jedoch einen grossen Unterschied machen kann. Sie schützt nicht nur die Beine vor Nässe, sondern hält auch den empfindlichen Sitzbereich trocken und warm. Modelle mit verstärktem Gesässbereich bieten zusätzlichen Komfort
auf längeren Touren.
Worauf beim Kauf achten?
Beim Kauf von Regenbekleidung sollte man auf folgende Aspekte achten:
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Wassersäule: Die Wassersäule gibt an, wie viel Wasserdruck das Material aushält, bevor es durchlässig wird. Ein Wert von mindestens 10.000 mm wird für Fahrradfahrer empfohlen.
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Atmungsaktivität: Atmungsaktive Materialien transportieren Feuchtigkeit nach aussen und verhindern ein unangenehmes Schwitzen unter der Kleidung.
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Passform: Die Regenbekleidung sollte gut sitzen, aber nicht zu eng sein, um Bewegungsfreiheit zu gewährleisten.
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Verarbeitung: Achten Sie auf hochwertige Verarbeitung, verschweisste Nähte und robuste Reissverschlüsse.
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Sichtbarkeit: Reflektierende Elemente erhöhen die Sichtbarkeit im Strassenverkehr und tragen zur Sicherheit bei.
Membran oder ganz dicht?
Die meisten modernen Regenbekleidungen sind mit einer Membran ausgestattet, die wasserdicht, aber dennoch atmungsaktiv ist. Diese Membranen bestehen aus mikroskopisch kleinen Poren, die zwar Wassertropfen abweisen, aber Wasserdampfmoleküle durchlassen.
Die richtige Regenbekleidung ist ein unverzichtbarer Begleiter für jeden Fahrradfahrer. /


So bleibt man trocken, ohne ins Schwitzen zu kommen.
Materialien und Umwelt
Bei der Herstellung von Regenbekleidung werden oft umweltschädliche Materialien wie PFC (per- und polyfluorierte Chemikalien) eingesetzt. Diese Chemikalien sind wasser- und schmutzabweisend, reichern sich jedoch in der Umwelt an und können gesundheitsschädlich sein. Achten Sie daher beim Kauf auf
PFC-freie Alternativen.
PFC-freie Regenjacken bestehen aus einer Vielzahl von Materialien, die alle auf unterschiedliche Weise Wasser abweisen und Atmungsaktivität gewährleisten, ohne dabei auf schädliche Chemikalien zurückzugreifen. Hier einige Beispiele:
Membranen:
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Polyurethan (PU): Eine häufig verwendete Alternative zu PTFE (Teflon), die wasserdicht und atmungsaktiv ist. PU-Membranen sind oft etwas weniger langlebig als PTFE, bieten aber ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
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Polyester: Einige Hersteller setzen auf spezielle Polyestermembranen, die durch ihre Struktur und Beschichtung wasserdicht und atmungsaktiv sind.
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Sympatex: Eine umweltfreundliche Membran, die vollständig recycelbar ist und ohne PTFE auskommt. Sie bietet eine hohe Atmungsaktivität und Wasserdichtigkeit.
Obermaterialien:
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Recyceltes Polyester: Viele Marken setzen auf recyceltes Polyester für das Obermaterial, um Ressourcen zu schonen und den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren.
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Nylon: Ein robustes und abriebfestes Material, das oft für strapazierfähigere Regenjacken verwendet wird.
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Bio-Baumwolle: Einige Hersteller bieten Regenjacken aus Bio-Baumwolle an, die mit einer PFC-freien Imprägnierung versehen sind.
Imprägnierungen:
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DWR (Durable Water Repellent): Eine wasserabweisende Beschichtung, die auf das Obermaterial aufgetragen wird. PFC-freie DWR-Imprägnierungen basieren oft auf Silikon oder anderen Polymeren.
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Wachs: Eine natürliche Imprägnierung, die vor allem bei Jacken aus Baumwolle oder Mischgewebe zum Einsatz kommt.
PFC-freie Regenjacken sind eine gute Wahl für alle, die Wert auf Nachhaltigkeit und Gesundheit legen. Die Leistung von chemiefreien Alternativen hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und bietet mittlerweile eine vergleichbare Funktionalität wie PFC-haltige Produkte. Zwar können PFC-freie Jacken etwas teurer sein und erfordern möglicherweise eine häufigere Imprägnierung, doch die Vorteile für Umwelt und Gesundheit überwiegen bei weitem.
Tipp: Achten Sie beim Kauf von PFC-freien Regenjacken auf Zertifizierungen wie bluesign® oder Oeko-Tex®, die eine umweltfreundliche und sozialverträgliche Herstellung garantieren.
Fazit
Die richtige Regenbekleidung ist ein unverzichtbarer Begleiter für jeden Fahrradfahrer. Ob Poncho oder Jacke, mit oder ohne Regenhose - die Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Achten Sie beim Kauf auf hochwertige Materialien, gute Verarbeitung und eine ausreichende Wassersäule. Und denken Sie daran: Auch bei
Regen kann Fahrradfahren ein Vergnügen sein!